9 Leitlinien zur nachhaltigen Strategie
Aktualisiert: 10. Jan.
Wie die Studie „No Planet B“ von Oracle und dem Marktforschungsinstitut Savanta ergab, fordern Menschen auf der ganzen Welt mehr Fortschritte in Bezug auf Nachhaltigkeits- und soziale Bemühungen.
Das einhellige Ergebnis der international durchgeführten Studie: Die Umfrageteilnehmer haben global den mangelnden Fortschritt der Gesellschaft in den Bereichen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung satt.
Sie verlangen von Unternehmen ihre Worte in Taten umzusetzen und glauben, dass Technologie Unternehmen dabei helfen kann, dort erfolgreich zu sein, wo Menschen versagt haben.
Soziales Engagement und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft sind keine Fremdworte für Unternehmer:innen, die strategische Einbettung fehlt oftmals noch.
Dabei sind mit einer gut überlegten Nachhaltigkeitsstrategie viele Nutzenpotenziale gegeben durch:
Die Nutzung von Wettbewerbsvorteilen
Verbesserung des Markenwertes
Absatzsteigerung und damit des Gewinns
Reputationssteigerung
Kostenreduzierung
Innovationskraft
Erschließung neuer Geschäftsfelder
Steigerung der Mitarbeitermotivation und -bindung
Risikominimierung
Verbesserung der Beziehungen zu Stakeholdern
Erhöhung der Attraktivität für Kapitalgeber
Eine Nachhaltigkeits - Positionierung erfordert einen offenen Blick auf das Selbstverständnis und den Unternehmenszweck, das Geschäftsmodell, Prozesse und Strukturen in der Organisation.
Sind diese zukunftsfit und halten sie einer Prüfung nicht nur aus der Sichtweise der Ökonomie, sondern auch aus der Sichtweise der Ökologie und der gesellschaftlichen Auswirkungen stand?
Hat man sich für einen nachhaltigen Entwicklungspfad entschieden, muss sich das Unternehmen klar zu eigenen Verantwortung bekennen, Ziele und Maßnahmen offen und transparent kommunizieren.
Folgende Leitlinien in der Erarbeitung der Strategie sollten bedacht werden:
1. Wie gut sind Nachhaltigkeitsstrategien mit dem Geschäftsmodell verschränkt bzw. ist CSR Teil der Gesamtstrategie?
Um den Nutzen und das Potenzial von CSR zu entfalten, muss CSR Teil der Gesamtstrategie sein. Zudem wird mit dem Inkraftsetzen der CSRD (=Corporate Sustainability Reporting Directive) mit Jänner 2023 und den dazugehörigen Berichtsstandards ESRS (European Sustainability Reporting Standards) eine Verschränkung der geschäftlichen Aktivitäten mit Nachhaltigkeitsaspekten gefordert.*
Es geht darum die Auswirkungen bzw. die Entwicklungen des Geschäftsmodells in Bezug auf Nachhaltigkeit entlang der Wertschöpfungskette darzustellen.
Unternehmen sind aufgefordert, sich öffentlich bekennen, d.h. dies auch kommunizieren. Ein erster möglicher Schritt ist die Formulierung der Ziele und Darstellung der Unternehmenskultur – oftmals ein Leitbild bzw. Selbstverpflichtung.
2. Die CSR-Strategie wird von der Unternehmensführung getragen
Die Geschäftsführung ist sich der Verantwortung und der notwendigen Betrachtung aller Entscheidungen hinsichtlich der Auswirkungen auf Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft bewusst und steht dazu.
3. Arbeiten mit Wesentlichkeits-, Risikoanalysen und Szenarien-Techniken
Es gilt die wesentlichen Hebel in Bezug auf mögliche und relevante Potenziale zu evaluieren. Hierbei ist es hilfreich mit internationalen Frameworks wie TCFD (Task force on climate related disclosures) zu arbeiten. Diese bieten ein strukturiertes Abfragen möglicher Chancen und Risken für das eigene Geschäftsmodell an. Im weiteren Schritt werden mit Hilfe einer Long List (ich arbeite hier mit den Themenstellungen der ESRS) mögliche Potenziale entlang den Themenfeldern ESG (Environmental Social Governance) hinsichtlich ihrer Relevanz für das eigene Geschäftsmodell evaluiert. Es gilt sich auf einige wenige Maßnahmen zu fokussieren, die den größten Effekt haben.
4. Einbinden der Stakeholder
Nicht nur in der Umsetzung, auch schon in der strategischen Planungsphase, empfiehlt es sich, den Dialog mit den wichtigsten Anspruchsgruppen zu führen. Dieser Prozess ist integraler Bestandteil einer CSR Strategie und bringt dem Unternehmen vielfältige neue Einflüsse und Nutzen.
Wichtige Stakeholder sind:
Mitarbeiter:innen
Geschäftspartner:innen
Verbraucher:innen
Gemeinnützige Organisationen
Shareholder
Soziales, kulturelles und politisches Umfeld