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Entdecke wie die Wesentlichkeitsanalyse helfen kann, nachhaltige Innovationen zu entwickeln

Nachhaltigkeit wird immer mehr zu einem Kernbestandteil der Unternehmensstrategie. Rahmenwerke wie die Sustainable Development Goals (SDGs) oder die Richtlinien der EU-Green Deal Nachhaltigkeitsberichterstattung bieten neue Chancen für das Nachhaltigkeitsmanagement und die strategische Ausrichtung von Unternehmen. Die Wesentlichkeitsanalyse ist dabei ein zentraler Bestandteil des Nachhaltigkeitsmanagement und Herzstück vieler gesetzlicher Richtlinien und internationaler Standards und spielt darüber hinaus eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung einer Strategie. Sie ermöglicht Unternehmen, systematisch relevante Bereiche zu identifizieren, die für die Entwicklung einer nachhaltigen Geschäftsstrategie bedeutend sind. In diesem Beitrag möchten wir auf eine weitere Verwendung der Wesentlichkeitsanalyse hinweisen - die Wesentlichkeitsanalyse als Innovationstool!


"Warum eine Wesentlichkeitsanalyse für Unternehmen unverzichtbar ist"


Sie klärt den strategischen Fokus, hilft bei der Definition passender Ziele und Kennzahlen und steckt den Rahmen der nachhaltigen Geschäftsentwicklung ab. In einer Wesentlichkeitsmatrix werden potenziell relevante Themen aus unterschiedlichen Perspektiven beurteilt, um ein umfassendes Bild der Erwartungen an das Unternehmen und seine Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt zu erhalten. Das erlaubt, den Geschäftserfolg langfristig zu sichern, Erwartungen von Stakeholdern zu erfüllen und zu einer nachhaltigen Entwicklung beizutragen.


Wo liegt der Mehrwert der Wesentlichkeitsanalyse für Innovatoren?


Organisationen stehen heutzutage vor der Herausforderung, nachhaltige Innovationen zu entwickeln, die alle Anforderungen an ein ökologisch und sozial verträgliches Wirtschaften erfüllen. Um diese Ziele zu erreichen, kann die Wesentlichkeitsanalyse nach ESG (Environment, Social and Governance) als Tool eingesetzt werden.

Durch sie können Unternehmen eine systematische Analyse von relevanten Aufgabenstellungen nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten durchführen und erhalten so eine solide Grundlage, um Innovationen rund um relevante Gebiete zu schaffen. Die Vorteile der Wesentlichkeits- oder auch Materialitätsanalyse genannt, sind vielfältig. Sie ermöglicht Unternehmen, ihr strategisches Wissen zu erweitern und zu verstehen, wo ESG Maßnahmen eine zielgerichtete Wirkung entfalten können.

Die Behandlung der gesamten Wertschöpfungskette sowie die Einbindung der Sichtweise der Stakeholder von Anfang an ist eine Chance, um Innovation nah am Markt zu entwickeln. Die Wesentlichkeitsanalyse bietet somit einen praktischen Ansatz zur Entwicklung nachhaltiger Innovationen in Organisationen.


"Nachhaltige Innovationen durch Wesentlichkeitsanalyse: Ein Leitfaden"


Wie es der Name Wesentlichkeitsanalyse schon verspricht, gilt es die wesentlichen Hebel für positive Effekte für Umwelt und Gesellschaft in Geschäftsmodellen zu evaluieren. Hier beziehen wir mehrere Aspekte und Impulse mit ein. Sustainable Transformers starten im ersten Schritt mit der Analyse der Wertschöpfungskette des Unternehmens. Wir diskutieren diese auf der Meta-Ebene und begleiten das Management dabei mittel- und langfristige Potenziale entlang den Kernkompetenzen des Unternehmens zu analysieren. Wir arbeiten uns systematisch durch die Themenstelllungen von Reporting Standards wie GRI und ESRS bzw. IFRS, sowie durch die Aspekte der Risikoanalyse nach TCFD, eine weltweit anerkannte Methodik der Evaluierung von Umweltrisken. Dies sind wichtige Impulse, um den Blickwinkel zu erweitern und die potenziellen „ESG-Hebel“ zu verstehen. Zudem verändert der EU-Green Deal viele gesetzliche Rahmenbedingungen und Produktanforderungen mittel- und langfristig (siehe auch EU Green Deal - ein Überblick über Regelungen und Berichtspflichten). Um alle neuen Trends und Branchenspezifika einfließen zu lassen, arbeiten wir auch gerne mit einem von uns entwickelten Sustainability Trend Canvas. Hier finden auch Themen, wie Digitalisierung Platz, die im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse gerne vergessen werden, welche aber von großer Bedeutung für die nachhaltige strategische Entwicklung von Unternehmen sind. Die in diesem Prozess erfassten und gefilterten Nachhaltigkeitsthemen werden dann nach zwei Dimensionen bewertet bzw. priorisiert.


Dimension 1 (Inside Out-Perspektive): Unternehmen sollten hier untersuchen, welche Konsequenzen ihre Geschäftstätigkeit für andere, also Menschen, Gemeinschaften und die Natur, hat. Worauf sollte sich das Unternehmen konzentrieren, hinsichtlich seiner Wirkung auf Menschen und die Umwelt?


Dimension 2: (Outside In Perspektive): Welche Relevanz sprechen die Stakeholder des Unternehmens dem Thema zu und wie beeinflussen die Nachhaltigkeitsthemen die Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens?


Beide Dimensionen sind hervorragend geeignet, um innovationsrelevante Problemstellungen zu finden. Die erste Dimension richtet den Blick nach außen, ohne dabei die internen Möglichkeiten und Kernkompetenzen zu vergessen.

Die zweite Dimension ermöglicht den Austausch mit Stakeholdern und gibt Einblick in die Ansprüche und Erwartungen an das Unternehmen. Durch diesen Austausch wird klar, welche Nachhaltigkeitsthemen die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stark beeinflussen werden.

Somit entspricht diese Form der Priorisierung grundlegenden Rahmenbedingungen, um Innovation zu ermöglichen:

  • Offenheit - Eine Vielzahl an Informationen- und Themenbereichen werden zugelassen

  • Blick nach außen gerichtet - Was tut sich rund um das Unternehmen und wie beeinflusst die Organisation Mensch und Umwelt?

  • Stakeholderzentrierung - Innovation ist nur erfolgreich, wenn sie angenommen wird; die frühe Einbindung ermöglicht es, Innovationen nahe an den Anwendern zu entwickeln

  • Zukunftsorientiert - Innovation ist nur möglich, wenn der Status quo hinterfragt werden darf; wie sieht die Wertschöpfungskette der Organisation heute aus und wo liegen die großen Potenziale nachhaltiger zu werden?

  • Iterativ - man nähert sich der Lösung schrittweise an

  • Problemlöser - Innovation muss ein wesentliches Problem lösen

Schon Peter Drucker hat festgehalten, dass, selbst wenn in einem Unternehmen leidenschaftlich tüftelnde Menschen sitzen, keine Innovation entstehen muss. Laut ihm besitzt eine erfolgreiche Innovation immer gesellschaftliche Relevanz, also einen Nutzen für andere und entfaltet sich erst im Zusammenspiel mit ihren Anwendern. Die Wesentlichkeitsmatrix ist daher eine sehr zielgerichtete Methode, um Problemstellungen zu finden, für die neue nachhaltige Lösungsansätze entwickelt werden müssen.


4 Erfolgfaktoren um die Wesentlichkeitsanalyse als Innovationstool zu nutzen


Basierend auf unserer Erfahrung in der Erstellung von Wesentlichkeitsanalysen und Innovationsstrategien haben wir 4 wichtige Erfolgsfaktoren herausgearbeitet, die wir in der Erarbeitung mit Kunden berücksichtigen:


Mut zur weitgefassten Themensammlung: Die zentrale erste Aufgabe bei der Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse ist die Auflistung und Strukturierung vorhandener Themen. Nur so garantiert man, dass Ergebnisse der Analyse eine tragfähige Basis für eine Strategie bilden.


Konzentration auf Herausforderungen: In vielen Wesentlichkeitsanalysen werden Probleme und Lösungsansätze miteinander vermischt. Beispielsweise wird das Problem „Klimawandel“ mit konkreten Lösungen wie „erneuerbare Energien“ oder „Energieeffizienz“ als Themen vermischt. In der Themensammlung sollte auf konkrete Herausforderungen eingegangen werden.

Es gibt gute Gründe dafür, dass Stakeholder in den frühen Phasen eines Projekts die Herausforderungen priorisieren sollten. Zum einen bergen diese Herausforderungen das Potenzial für nachhaltige Innovationen und zum anderen kann eine zu frühe Festlegung auf bestimmte Lösungen die Kreativität einschränken. Es ist wichtig, dass in den Anfangsphasen eines Projekts Raum für Ideen und Experimente geschaffen wird, um die bestmögliche Lösung zu finden. Durch die Fokussierung auf die Herausforderungen können Stakeholder sicherstellen, dass das Projekt einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gesellschaft hat.


Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsapekte über die gesamte Wertschöpfung: Die Eine umfassende Betrachtung der Nachhaltigkeitsaspekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette bringt neue und bedeutsame Erkenntnisse ans Licht und eröffnet Raum für Innovationspotenziale. Die Auswirkungen auf ein Unternehmen können in jedem Schritt des Wertschöpfungsprozesses variieren - sei es in der Lieferkette, am eigenen Standort oder bei der Nutzung der Produkte durch Kunden. Die Möglichkeiten, Maßnahmen zu ergreifen, unterscheiden sich ebenfalls je nach Stufe des Wertschöpfungsprozesses. Ökologische Auswirkungen sind in der Regel in der Lieferkette größer als am eigenen Standort, wo es jedoch oft einfacher ist, Maßnahmen umzusetzen. Es ist daher unerlässlich, die gesamte Wertschöpfungskette zu betrachten, um nachhaltige Entscheidungen zu treffen und Potenziale für Innovationen zu nutzen.


Gezielt Prioritäten, Meinungen und Einstellungen in der Stakeholder-Befragung ermitteln: Viele Stakeholder-Befragungen verleiten die Befragten dazu, sozial erwünschte Antworten zu geben. Themen auf einer Skala von 0 bis 5 zu bewerten, führt beispielsweise oft dazu, alle Themen als wichtig zu bezeichnen, was zur Folge hat, dass die Themen in Bezug auf ihre Relevanz nur geringfügig variieren, da die meisten eine hohe Priorität haben. Ähnlich ist es auch im klassischen Innovationsmanagement bei Kundenbefragungen. Fragt man den Kunden geradeaus, ob er ein bestimmtes Produkt braucht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er die Frage mit Ja beantwortet. Durchdachte Fragebögen, Leitfaden-gestütze Interviews und weniger durchschaubare Abfragen, wie das Zählen von Rückmeldungen zu einem Thema in den sozialen Medien, sind daher gefragt.


Fazit

Die Wesentlichkeitsanalyse ist ein wertvolles Instrument, um nachhaltige Themenfelder zu erkennen und in die Innovationsstrategie zu integrieren. Durch die systematische Identifikation und Bewertung von Faktoren, die für die Erreichung der nachhaltigen Unternehmensziele entscheidend sind, können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Innovationen auf dem richtigen Weg sind. Die Einbindung der Stakeholder in diesen Prozess, hilft Unternehmen dabei, von Anfang an Kunden- und Stakeholder zentriert zu innovieren und so ihre Ressourcen effektiv einzusetzen und langfristige Wirkung zu erzielen.

Die Zusammenarbeit zwischen der Abteilung für Corporate Social Responsibility oder dem Nachhaltigkeitsbeauftragten und der Produktentwicklung oder der Innovationsabteilung fördert die Entstehung bahnbrechender Ideen, erleichtert die Berichterstattung und unterstützt das Management bei der Entwicklung einer zukunftsweisenden Strategie (siehe auch 9 Leitlinien zur nachhaltigen Strategie). Diese kraftvolle Allianz ermöglicht es Unternehmen, ihre Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt zu erfüllen und gleichzeitig wirtschaftlichen Erfolg zu erzielen.

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