Wesentlichkeitsanalyse als Innovationstool: Nachhaltige Innovationen strategisch ermöglichen
- Viktoria Ilger

- 12. Apr. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Aug.
Die Wesentlichkeitsanalyse ist mehr als ein Reporting-Instrument – sie kann gezielt als Innovationstool eingesetzt werden. Erfahre, wie Unternehmen ESG-Themen identifizieren, Stakeholder einbinden und nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln können.
Warum die Wesentlichkeitsanalyse mehr als ein Reporting-Tool ist
Nachhaltigkeit ist längst ein strategisches Kernthema. Rahmenwerke wie die Sustainable Development Goals (SDGs) oder der EU-Green Deal beeinflussen nicht nur die Nachhaltigkeitsberichterstattung, sondern bieten echte Chancen für die strategische Unternehmensausrichtung.
Ein zentrales Instrument in diesem Kontext: die Wesentlichkeitsanalyse (auch Materialitätsanalyse genannt). Sie hilft Unternehmen dabei, relevante Themenfelder systematisch zu priorisieren, die wirtschaftlich bedeutend sind – und gleichzeitig ökologische und soziale Wirkung entfalten.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du die Wesentlichkeitsanalyse als Innovationstool einsetzen kannst, um nachhaltige Geschäftsmodelle gezielt zu entwickeln.
Was macht die Wesentlichkeitsanalyse für Unternehmen so wertvoll?
Die Wesentlichkeitsanalyse schafft Orientierung in komplexen Entscheidungssituationen. Sie klärt:
den strategischen Fokus
passende Ziele und Kennzahlen
den Rahmen für nachhaltige Geschäftsentwicklung
Durch die Perspektivenvielfalt (Innen- und Außensicht) entsteht eine Wesentlichkeitsmatrix, die zeigt, welche Themen wirklich relevant sind – für Stakeholder, Umwelt und Unternehmenserfolg.

Nachhaltige Innovation durch Wesentlichkeitsanalyse – so funktioniert’s
Viele Unternehmen stehen heute unter Druck, nachhaltige Innovationen zu entwickeln, die ökologische, soziale und regulatorische Anforderungen erfüllen. Die ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) bieten dabei einen klaren Rahmen.
Eine Wesentlichkeitsanalyse unterstützt:
die Identifikation relevanter ESG-Handlungsfelder
die systematische Bewertung entlang der gesamten Wertschöpfungskette
die frühe Einbindung der Stakeholder (die Einbindung der Sichtweise der Stakeholder von Anfang an ist eine Chance, um Innovation nah am Markt zu entwickeln)
Ergebnis: Eine solide Grundlage für zielgerichtete Innovationen mit Nachhaltigkeitswirkung.
Die doppelte Perspektive: Inside-Out & Outside-In
Die Wesentlichkeitsmatrix vereint zwei Dimensionen, die Innovation gezielt ermöglichen:
1. Inside-Out-Perspektive
Welche Auswirkungen hat das Unternehmen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft?→ Fokus auf Wirkung und Verantwortung entlang der Wertschöpfungskette.
2. Outside-In-Perspektive
Welche Themen sind aus Sicht der Stakeholder und hinsichtlich der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens besonders relevant?→ Fokus auf Chancen und Risiken für das Geschäftsmodell.
Kombiniert bieten diese Perspektiven wertvolle Impulse für innovationsrelevante Herausforderungen.
Die Methodik bei Sustainable Transformers
Wir nutzen die Wesentlichkeitsanalyse nicht nur für Nachhaltigkeitsstrategie und Reporting – sondern gezielt für Innovationsarbeit:
Analyse der gesamten Wertschöpfungskette
Diskussion mittel- und langfristiger Potenziale
Einbindung internationaler Standards wie GRI, ESRS, IFRS, TCFD
Berücksichtigung gesetzlicher Trends wie dem EU-Green Deal
Einsatz unseres Sustainability Trend Canvas zur Integration vernachlässigter, aber strategisch relevanter Themen wie Digitalisierung
5 Prinzipien für nachhaltige Innovation durch Wesentlichkeitsanalyse
Die Wesentlichkeitsanalyse fördert genau die Prinzipien, die auch erfolgreiche Innovation braucht:
Offenheit – Viele Themen zulassen, keine Scheuklappen.
Außenfokus – Umfeld und Wirkung erkennen.
Stakeholderzentrierung – Innovation muss angenommen werden.
Zukunftsorientierung – Potenziale statt Status quo.
Iteratives Vorgehen – Schrittweise zur Lösung.
Peter Drucker bringt es auf den Punkt: Eine Innovation ist erst dann erfolgreich, wenn sie gesellschaftlich relevant ist. Die Wesentlichkeitsanalyse schafft die Basis dafür.
4 Erfolgsfaktoren: So nutzen wir die Wesentlichkeitsanalyse für Innovation
1. Mut zur breiten Themensammlung
Keine Innovation ohne gründliche Analyse. Themen systematisch zu clustern ist der erste Schritt zur wirksamen Strategie.
2. Fokus auf Herausforderungen – nicht auf Lösungen
Erst Probleme analysieren, dann kreative Lösungsräume öffnen. Frühzeitige Festlegungen bremsen Innovation.
3. Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette
Innovationspotenziale entstehen oft dort, wo man nicht zuerst hinsieht – z. B. in Lieferketten oder der Produktnutzung.
4. Intelligente Stakeholderbefragungen
Standardabfragen führen oft zu gleichförmigen Ergebnissen. Wir setzen auf durchdachte Fragebögen, Interviews und explorative Formate.
Fazit: Wesentlichkeit als Motor nachhaltiger Innovation
Die Wesentlichkeitsanalyse ist nicht nur ein Pflichtinstrument für ESG-Reporting – sie ist ein strategisches Innovationswerkzeug. Sie hilft dabei:
nachhaltige Themenfelder zu identifizieren
Stakeholder frühzeitig einzubinden
Ressourcen effektiv einzusetzen
langfristige Wirkung zu erzielen
Wenn Nachhaltigkeit und Innovation gemeinsam gedacht werden, entsteht echter Mehrwert: ökologisch, sozial und wirtschaftlich.
Unser Rat: Integrieren Sie die Wesentlichkeitsanalyse aktiv in Ihre Innovationsstrategie – und nutzen Sie die Zusammenarbeit zwischen Nachhaltigkeitsmanagement und Innovationsabteilung als Katalysator für Ihre Zukunft.
👉 Lust auf mehr? Hier geht’s zu unserem Artikel: 9 Leitlinien für eine nachhaltige Strategie,👉 Oder kontaktiere uns direkt – wir begleiten euch gerne durch den Prozess.



